Meer der Frühe

Hier lass mich rasten. Und auch mich ein wenig die Natur betrachten.
Des Meeres Frühe und des wolkenlosen Himmels
leuchtendes Violett und dort die gelbe Küste; alles
schön und prächtig im Widerschein des Lichts.

Hier lass mich rasten. Umd mir vormachen, dass ich das alles sehe
(für einen Augenblick sah ich es wirklich, beim ersten Innehalten);
und nicht auch hier meine Wahngebilde,
meine Erinnerungen, die Trugbilder der Lust.

Konstantinos Kavafis, 1863-1933

Tiefes Blau

Tiefes Blau

Meer der Frühe, GR

Meer der Frühe, GR

Gedicht von K. P. Kavafis

„Das Meer am Morgen“

Hier möchte ich stehenbleiben,
damit auch ich die Natur ein wenig betrachte,
Das Meer am Morgen, ein wolkenloser Himmel,
Hellblau; das goldene Ufer.
Alles so schön in klares Licht getaucht.

Hier möchte ich stehenbleiben
und mir vorstellen, dass ich all dies sehe
Und nicht nur auch hier meine Wunschbilder,
Meine Erinnerungen und erotischen Phantasien.

Strand bei La Rochelle, F

Strand bei La Rochelle, F

Wilde Wellen

Wilde Wellen

Herbsthauch

Ein Sinngedicht von Friedrich Rückert aus „Herbstlieder“

Herz, nun so alt und noch immer nicht klug,
Hoffst du von Tagen zu Tagen,
Was dir der blühende Frühling nicht trug,
Werde der Herbst dir noch tragen!

Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Immer zu schmeicheln, zu kosen.
Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
Abends verstreut er die Rosen.

Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Bis er ihn völlig gelichtet.
Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
Was wir geliebt und gedichtet.

Rosencollage 1

Rosencollage 1